in Weimar
Jacob Friedrich Freiherr von Fritsch, Minister am Weimarer Hof, ließ das dreiflügelige Palais unter Einschluß von Vorgängerbauten in den Jahren 1767-1769 nach Plänen des sächsischen Landbaumeisters Johann Gottfried Schlegel errichten. 1775 vom Hof als »Wittums-Sitz« für Herzoginmutter Anna Amalia erworben. Sie machte es mit den sogenannten "Tafelrunden", an denen Persönlichkeiten des Hofes, Literaten, Künstler und Gelehrte teilnahmen, zum Mittelpunkt des geistigen Lebens der Residenz. 1963 wurde ein Wielandmuseum mit Gebrauchsgegenständen und literarischen Zeugnissen des Schöpfers des deutschen Bildungsromanes eröffnet.
Der Witwensitz der Herzogin Anna Amalia (1739-1807) ist Zentrum des kulturellen Lebens in Weimar gewesen. Hier las Goethe aus dem Fragment einer Tragödie um den Dr. Faustus vor. Am Tisch saß auch ein kluges, etwas verwachsenes Hoffräulein, Luise von Göchhausen. Als man, weit mehr als hundert Jahre später, ihren Nachlass durchblätterte, fand man dort, von der Hand der Hofdame angefertigt, eine Abschrift jenes Faust - Fragmentes. So blieb der Urfaust für die Nachwelt erhalten, den Goethe selbst vernichtet hatte.
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